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Strand bei Placencia

Ueber Belize

Belize ist ein Staat in Zentralamerika. Er entstand im Jahre 1981 aus der Kolonie Britisch-Honduras und grenzt an Mexico und Guatemala, dazu im Osten an das karibische Meer mit dem grossen Belize Barrier Reef mit tausenden von kleinen Inseln und im Westen an dichten Dschungel. Belize ist der einzige zentralamerikanische Staat mit Englisch als Amtssprache. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat afrikanische Vorfahren und die Kultur ist von den Maya beeinflusst. Die Hauptstadt heisst Belmopan und es leben 390'000 Leute im 22'966 km2 kleinen Land, das ist die Hälfte der Schweiz. Die Währung ist der Belize-Dollar, zwei solche sind ein US-Dollar oder auch Franken

   
Rückkehr nach Mexico und Belize 7.3.2019 - 23.3.2019

Nach einem nicht endenden Flug von Frankfurt nach Cancun landete ich um 15.14 Uhr 10 Minuten früher als geplant. Das stimmte mich hoffnungsvoll noch frühzeitig bei der Mercedes Garage einzutreffen. Da ich im Flugzeug kurz vor dem Anhänger einen Platz hatte, musste ich auch bei der Immigration weit hinten anstehen. Nach 25 Minuten bekam ich den Einreisestempel und begab mich zur Gepäckausgabe. Band 19 lief und viele Touristen drängten sich darum aber da kam nur alle Schaltjahre ein Gepäckstück. Das darf nicht wahr sein, vor der Tür parkiert und es geht nicht Vorwärts, viele sackerten und fluchten, aber auch das half nichts. Nach 2 Stunden kommt endlich mein Koffer und es ist nicht der letzte, da warten noch duzende von Fluggästen. Nun schnell zum Taxistand doch da fischt mich auch noch der Zoll raus. Alles öffnen, Erklärung abgeben was "Diesel Flies" ist und was es gekostet hat. Raclette, Fondue und Landjäger sind kein Problem und die gesuchte Stange Zigaretten ist nicht vorhanden. Jetzt aber schnell zum Taxistand und ab zu Mercedes wo ich um 18.30 Uhr eintraf und die Belegschaft auch noch anwesend ist. Der Werkstattchef und zwei Verkaufsberater erklären mir was gemacht wurde: alle Filter und Oele gewechselt, die Bremsbelege ersetzt, neue Pneus montiert und voller Stolz zeigen sie mir den gewaschenen Motor und das saubere Fahrerhaus. Nach dem bestaunen von Schweizer Winterfotos  und dem bezahlen der Rechnung mit Kreditkarte verlies ich kurz vor 20.00 Uhr das Werkareal. Der nächste sichere Uebernachtungsplatz ist beim Walmart, hinfahren und Koffer auspacken, etwas kleines Essen und ins Bett. Morgens um 04.00 Uhr lag ich hellwach im Bett und kurz darauf war ich im Walmart am Einkaufen, ohne Gedränge und Kolonne vor den Kassen. Das sind die Vorteile wenn Einkaufscenter 24 Stunden offen haben. Nach dem Frühstück füllte ich den Wassertank und die Gasflasche und fuhr zum Campingplatz um die Sicherheitstrennwand zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich auszubauen und in der Heckgarage zu verstauen. Die Zeit vergeht schnell bis alles wieder rüttelfest platziert ist und am Abend wird grilliert mit einem jungen Schweizer Paar das ich bereits in Canada getroffen habe. Sie gaben mir noch den Tipp die Insel Blanco zu besuchen. Nach dem Abschied am nächsten Morgen starte ich zur Insel Blanco, vorbei an riesigen Hotelkomplexen und noch grösseren Hotelbaustellen mit über 10 Baukränen. Auf einer Sand- und Schotterpiste gelangte ich an eine Barriere wo Fr. 2.50 Maut verlangt wird um auf die Insel zu fahren. Danach folgen Wasserdurchfahrten, schöne Sandstrände und grosse Seichtgebiete. Viele Kitesurfer frönen ihrem Hobby und einige verfolgen das Treiben, die Sonne brennt unbarmherzig auf die bereits roten Bäuche. Gegen Abend werden noch einige Zelte am Strand aufgestellt, aber die Nacht war ruhig und ich fand einen tiefen Schlaf. Am Morgen startete ich südwärts zur Mayaküste, das sind etwa 270 km. Bei einem Zwischenstopp wird der Kühlschrank nochmals ganz gefüllt, denn in Zentralamerika soll das Warenangebot eingeschränkt sein und Belize gilt als die Schweiz Zentralamerikas mit hohen Preisen. In Mahahual traf ich den grossen Touristenrummel. Im kleinen Küstendorf im Süden von Mexico ist die Strasse dem Ufer entlang nur für Fussgänger und Radfahrer offen. Kleine Hotels, Bungalows, Bars, Tauchshops, Yogalokale und Souvenirstände reihen sich aneinander. Etwas abseits der Anlegesteg für Kreuzfahrschiffe. Drei solcher Riesenhaben angelegt und spucken tausende von Touristen aus. Die Sportlichen sind zu hunderten mit dem Fahrrad unterwegs und überfallen das Dörfchen, andere gehen mit dem Safarilastwagen auf Dschungeltour. Am Abend kehrt wieder Ruhe ein. Ich fand einen schönen Platz neben dem Leuchtturm und gleich beim Eingang zur Fussgängerzone wo bereits zwei Wohnmobile stehen. Am Mittag wurde ich vom Kanadischen Nachbar und seiner Mexikanischen Frau zum Essen eingeladen, frische Thunfischburger sind angesagt und schmecken auch sehr lecker. Ich brachte den Wein und Schweizer Schokolade zum Dessert. Auf einer Dschungelpiste erkunde ich die Küste bis vor die Grenze von Belize aber einen Grenzübergang gibt es nicht. Auf der Halbinsel geht es wieder retour und dann nach Chetumal und dem Grenzübergang zu Belize. Nachdem ich den Ausreisestempel im Pass habe muss auch das Wohnmobil noch Exportiert werden. Die Beamtin überprüft das Wohnmobil und die Fahrgestellnummer mit den Importpapieren, macht Fotos und fragt nochmals ob ich wirklich nicht nach Mexico zurück komme, dann überreicht sie mir einen Schaber um die Vignette zu entfernen, stempelt das Exportpapier und alles ist erledigt.

Die Einreise nach Belize führt durch eine lange gesicherte Schleuse die bei der Fahrzeugdesinfizierung endet und Fr. 7.00 kostet. Nach weiteren 800 m war ich am Zoll und wurde auf einen Parkplatz gewiesen. Ein Porter, das ist ein offizieller Zollhelfer, begrüsst mich mit Handschlag und "Welcome to Belize", überreicht mir das Formular für den Visaantrag und ist behilflich beim Ausfüllen. Dann geht's zu Schalter 1, wohin und wie lange wollen sie in Belize bleiben. 30 Tage Visum und Stempel in den Pass, weiter zu Schalter 2 für die Fahrzeugeinfuhr. Da werden einige Formulare ausgefüllt und der PC gefüttert, Fahrzeugname, Nummer und Farbe in den Pass eingetragen und fertig. Der Porter empfängt mich wieder und führt mich zum Kassenwart wo ich Fr. 15.00 bezahlen muss und zeigt mir den Weg zur Fahrzeugversicherung die obligatorisch ist. Die kann nach einer beliebigen Anzahl Tagen abgeschlossen werden und ist sehr günstig. Bevor mich der Porter verabschiedet bittet er noch um den Lohn damit er das Abendessen einkaufen könne. So speditiv habe ich mir das nicht vorgestellt, Aus- und Einreise in einer Stunde erledigt, super.

Der erste Eindruck von Belize ist sauberer, die Autos sind in besserem Zustand und die Fahrweise gesitteter. Zwei Belizedollars sind ein US-Dollar, mit was bezahlt wird ist egal, als  Rückgeld erhalte ich das was gerade in der Kasse ist. Die Strasse nach Copper Bank, meinem ersten Uebernachtungsplatz, ist Schotter mit Schlaglöcher und die Fähre über den Fluss läuft per Handantieb. Das gespante Drahtseil läuft über eine Trommel und die wird von 2 Personen gedreht. Damit die Rampe beim Ab- und Anlegen in der richtigen Höhe ist, muss ich mit dem Wohnmobil vor- oder zurückfahren und so hebt oder senkt sich die Rampe. Alles sehr einfach - aber es funktioniert. Der schöne Platz an der Lagune konnte ich nicht lange geniessen, bei Einbruch der Dunkelheit starteten die Mücken einen Angriff und ich flüchtete ins Wohnmobil. Auf der Weiterfahrt über eine Nebenstrasse erlebte ich wieder eine Handantriebsfähre und führte mich nach Sarteneja. Hier unternahm ich in einem Privaten Naturschutzgebiet eine Dschungelwanderung und besuchte das Schmetterlingshaus mit blauen Riesen deren Flügel grösser als meine Hand sind. Das Meer und die Palmen sind ein tolles Karibikklischee. Die Einheimischen sind viel mit dem Fahrrad unterwegs die mit einem englischen Lenker und Rücktritt ausgestattet sind, eine Gangschaltung ist nicht vorhanden. Bei einem Blick in einen Mini Supermarkt sehe ich nur halb leere Gestelle, wenig Früchte und Gemüse und etwas Fleisch in einer Tiefkühltruhe. Zum Glück bin ich mit Vorrat eingedeckt. Orange Walk ist meine nächste Station. Die Stadt mit 14'000 Einwohnern ist etwas heruntergekommen und hat nichts Sehenswertes aber hier starten die Bootstouren zur Mayaruine Lamanai im Dschungel. Im Resort "El Grand Mestizo" buchte ich eine solche Tagestour und durfte dafür auf dem Gästeparkplatz Uebernachten, an schönster Lage am New River und in einem Top Resort. Am nächsten Morgen um 09.00 Uhr ist der Start für die 38 km lange Flussfahrt zur eindrucksvollen Ruinenstadt. Das Boot bietet 20 Personen Platz und ist mit 2 x 200 PS motorisiert. Mit Highspeed rausch es über den Fluss und in den vielen Kurven werden Schräglagen erreicht die auf einer Achterbahn kaum zu übertreffen sind. Der Bootsführer erweist sich als Experte in Sachen Flora und Fauna. Bei etlichen Stopps gibt er seine Erklärungen ab und startet erst wieder wenn alle ihre Fotos im Kasten haben. Nach 1 ½ Stunden landen wir in Lamanai und die archäologische Führung beginnt mit dem eindringlichen Apel allen Abfall wieder mit zu nehmen. Bei Halbzeit der Führung werden diverse Früchte und Wasser verteilt damit bei der grossen Hitze keiner Schlapp macht. Auch diese Mayastäte beeindruckt durch ihre Lage, Architektur und den vielen Wasserspeicher. Die höchste Pyramide darf über eine Holztreppe bestiegen werden und der Ausblick über das Dschungeldach ist überwältigend. Beim Rundgang sind auch einige Affen in den Bäumen auszumachen. Am Schluss der Führung ist Lunchtime. Diverse Salate, gebratene Banane, Reis und Poulet darf nach beleben geschöpft werden und schmeckt hervorragend. Es bleibt danach ½ Stunde Zeit für den Besuch der Souvenirstände, dann startet die Rückfahrt. Als nächstes habe ich mir das Crooked tree Wildliefe Sanctuary für einen Besuch ausgesucht. Von Dezember bis Mai sind hier tausende von Vögeln anzutreffen die in den Lagunen, Flüssen und Sümpfen nach Nahrung suchen. Unglaubliche 276 Arten wurden hier gezählt, darunter diverse Gänse, Enten, Reiher, Bussarde, Eisvögel, Milane und der grösste Vogel auf dem Amerikanische Kontinent, der Jabirus mit 3,6 m Spannweite. Morgens um 06.00 Hur stand ich mit dem Feldstecher und der Kamera am Ufer der Lagune und konnte viele dieser gefährdeten Vögel  beobachten. Der nächste Höhepunkt führt mich nach Bermudian Landing. Hier haben sich über 200 Landbesitzer zusammen geschlossen und gewähren den Guatemala-Brüllaffen, die Belizer nennen sie Baboons, Lebensraum und Korridore. Auf geführten Touren zu den Affen und mit dem Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten sowie Kunsthandwerk verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Bei einer solchen Tour sind die Affen schon von weitem zu hören, sie leben in kleinen Familienverbänden, mit Lockrufen und etwas Banane von der Führerin kommen sie von den Baumwipfeln runter. Wir werden angewiesen nichts Essbares in der Hand zu halten und keine Finger auszustrecken, denn die Bisse sollen sehr schmerzhaft sein.

Von anderen Reisenden hörte ich, dass der Belize Zoo sehenswert sein soll. Nach einigem Sträuben besuchte ich ihn da hier verletzte Tiere behandelt und danach wieder ausgewildert werden. Er ist nicht mit einem Europäischen Zoo vergleichbar, denn hier leben nur einheimische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Und in diesem Dschungel verbirgt sich einiges: Jaguar, Ozelot, Tapir, Rehe, Fuchs, Affen, Schlangen und sehr viele Vögel. Die meisten Gehege sind recht grosszügig und alles ist schön im Dschungel angelegt.
Ueber den Manatee Hwy fahre ich 58 km Dschungelpiste  drei Stunden lang durch eine traumhafte Naturlandschaft nach Hopkins an die Karibikküste. Der Palmenstrand und die Meeresbrise entschuldigen das etwas schmuddelige Küstendorf. Es ist ein Treffpunkt der Garifuna Kultur, den meisten Männern reicht die Haarpracht über den Rücken und ihre Musik mit Trommeln und Rasseln verleitet alle Besucher zum rhythmischen mittanzen. Die Mehrheit der Gäste stammt aus Nordamerika, da aber nur kleine Hotels vor Ort sind hält sich die Zahl in Grenzen.

Weitere 70 km südlich ist der Ferienort Placencia mit unzähligen prachtvollen Villen auf der schmalen, langen Halbinsel - vor dem Haus Meer, hinter dem Haus Meer. Im Ort herrscht ein reges und buntes Treiben und viele Attraktionen wie Angeln, Schnorcheln, Tauchen, Segeln und einiges mehr. Zuerst genoss  ich das warme Wasser und die karibische Musik. Der Schnorchelausflug zum Riff war ein super Erlebnis. Zuerst viele kleine bunte Fische im schönen Riff und dann zwischen zwei Meter langen Ammenhaien, Mantarochen mit drei Meter langem Schwanz und einer sehr grossen Meeresschildkröte umherschwimmen ist wasbesonders und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Ein weiterer Höhepunkt war die Dschungelwanderung im Jaguarpark. Etwa 80 solcher prächtigen Tiere sollen hier leben aber leider zeigte sich keiner. Etliche Vögel, dabei rote Aras, schöne Pflanzen und Bäume und die Reste eines abgestürzten Flugzeuges konnte ich bestaunen. Das besondere war nach dem besteigen eines Berges der Ueberblick auf das Dschungeldach und nach dem Abstieg das Bad im kühlen Dschungelbach mit Wasserfall.

Das kleine Belize hat eine gute Infrastruktur, so ist jedes Haus am öffentlichen Wassernetz angeschlossen und Busse verkehren an die abgelegensten Orte. Die Preise sind im Vergleich zu Mexico sehr hoch aber die Naturschönheiten und vielen ethnischen Gruppen werden zum unvergesslichen Erlebnis.
 

Reiseroute in Belize

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