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Team Mercedes auf der Lagune San Ignacius, Baja California


Baja California, Mexico, 22.10. - 19.11.2018

Das Chaos das ich auf den Strassen antraf hat mich sehr Beeindruckt. So viele Leute, Autos, Pferde, Hundehorden, Gehupe und Gedränge bei soviel Müll auf und neben der Strasse - unglaublich.  In Tijuana steuerte ich den Walmart an um den Kühlschrank zu füllen. Auch Pesos, 19 Pesos sind Fr. 1.00, musste ich besorgen obwohl alles in Dollars bezahlt werden kann. Dann sah ich ein "Axa Logo" und besuchte die Versicherung, leider ohne Erfolg, denn europäische Numernschilder werden nicht akzeptiert. Das habe ich mir nicht als ein Problem vorgestellt, aber es dauerte bis ich entlich eine Versicherung fand die einwilligte einen Abschluss zu tätigen. Nun da gibt es verschiedene Varianten und das auch noch Gebietsbezogen. Als ich nach den Kosten für Vollcasko fragte und den Wert des Wohnmobils sagte wurde mir mitgeteilt, dass so hohe Beträge nicht versichert werden können. Wir haben dann einen Mittelweg gefunden und ich hoffe die Versicherung nicht zu gebrauchen. In Rosarito fand ich mittels iOverlander einen Uebernachtungsplatz. Neben einigen Hütten am Pazifik zwischen zwei prozigen Hotelklötzen meine ersten zwei Nächte in Mexico. Dass da jeder seine Geschäfte machen will bemerkte ich schnell. Der Platz taugt in der Schweiz nicht als Hühnerhof aber der Besitzer will $ 20.00 pro Nacht. Für $ 10.00 blieb ich, durfte aber kein Wasser benützen und die Toilette nicht leeren - kostet extra. Kaum einparkiert sprach mich ein Radfahrer an, Daniel Durot, Sportlehrer aus Arth Goldau. Er ist mit dem Fahrrad von Vancover nach Panama unterwegs. Am Abend trafen wir uns zum Bier und fanden ein schönes, sauberes Cafe mit gutem Internet. Somit wusste ich auch was ich für den nächsten Morgen zu tun habe, Hompage aktualisieren.  Die Weiterfahrt nach Ensenada führt der Küste entlang. Nicht fertig gebaute Häuser, verfallene Hütten, rostende Autohalden und Müll begleiten mich. Ensenada ist eine Touristenhochburg und wird von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Souvenierläden, dabei auch Victorinox, Ramba-Zamba Lokale, Strassenverkäufer und viele ramschverkaufende Indioskinder bestimmen das Geschehen im norden der Stadt. Dass da auch bandenmässig geklaut wird erlebte ich leider schnell, denn am hellen Tag wurde über das Dachfenster in mein Wohnmobil eingebrochen. Sie haben mir einiges geklaut, aber es kann alles ersetzt werden, zum Glück hatte ich die Kammera bei mir und den Laptop fanden sie nicht und das Wohnmobil ist soweit unbeschädigt. Von anderen Reisenden erfuhr ich, dass ihnen das selbe Schicksal passiert ist, aber das soll kein Trost sein und zur Vorsicht mahnen.

Nach einem Besuch in La Bufadora mit herrlicher Aussicht und wieder vielen Verkaufsständen fuhr ich auf der Mex 3 quer durch die Baja. Um den Nationalpark in der Sierra de Juàrez gibt es viele Off-Road-Pisten die von amerikanischen Buggis am Wochenende rege benützt werden und ich leider ein Hindernis war. Die gesichteten Luchse waren dann für mich zu schnell um sie fotografieren zu können. In San Felipe fand ich am Meer einen schönen Stellplatz und erledigte wieder einmal Hausarbeit - Wäsche und Wohnmobilreinigung innen. Zu sehen oder kaufen gab es nicht viel, also ging der Weg weiter südwerts der Küste entlang. Die Strasse wurde immer schlechter, denn grosse Abschnitte inklusive Brücken wurden bei Unwettern weggespühlt. Die sich im Bau befindende neue Strasse erleidete jedoch bereits das gleiche und so fahre ich durch Geröllhalden und Bachläufe. Ferienhaussiedlungen und Campingplätze an der Küste sind ausgestorben und viele Gebäude stehen zum Verkauf, da die Zufahrt nicht mehr gewährleistet ist. Auf der Mex 1 ging es nach Nordwesten und ich erreichte wunderschöne Kaktusfelder die wie einen Wald aussahen. Bei einem umgekipten Sattelschlepper ging es zu und her wie in einem Ameisenhaufen. Unzählige Pick-Ups wurden mit Lebens- und Haushaltmittel beladen und jeder versuchte möglichst viel Ware zu sichern, selbst die Polizei füllte ihe Autos. Da hatte die Landbevölkerung Ostern und Weihnachten am gleichen Tag. Mit vielen Stopps und Uebernachtungen an der Küste, wo ich Delfine und braune Pelikane beobachtete, fuhr ich wieder nach Ensenada, denn ich habe mich mit Theo verabredet, der jetzt alleine Unterwegs ist weil seine Frau sich einen Heimaturlaub gönnt. Auf der gefahrenen Runde in der Baja von über 1200 km habe ich keinen mir passenden Lebensmittelladen gefunden und so beschloss ich nochmals in einem amerikanisch geführten Supermakt einen Grosseinkauf zu tätigen und Vorräte anzulegen bevor es wieder in den Süden geht. Nachdem unsere beiden Fahrzeuge mit allem gefüllt waren, Uebernachteten wir auf dem Aussichtspunkt in La Bufadora. Auf der Fahrt nach Süden machten wir in San Quintin eine Pause und bald darauf stoppte ein Auto neben uns. Uwe begrüsste uns, ein deutscher mit seiner Frau Tanja unterwegs, die wir seit Reisebeginn kennen. Er erzählt uns vom Camping Fidell El Pabellon und dass er am Morgen mit den Fischern auf dem Meer war. Kurzentschlossen fuhren wir auch auf den Camping und Uwe organisierte für den nächsten Morgen ein Boot zum Angeln. Nun musste ich noch meine Angelruten vorberiten, denn die Fische sollen gross sein. Wie abgemacht standen wir morgens um 07.00 Uhr bereit, aber die Mexicaner traffen erst um 08.00 ein. Wir mussten Schwimmwesten anziehen, auf die richtige Welle warten und los gings. Mit GPS steuerte der Bootsführer verschiedene Stellen an und wir holten über 60 Fische aus dem Meer. Ich hatte das Glück einen schönen kampfstarken Bonito zu fangen, eine Art Thunfisch die sehr gut schmeckt. Während der Bootsfahrt wurden wir von Seelöwen und Delfinen begleitet. Die Delfine zeigten uns ihr schönstes Sprungprogramm. Leider konnten wir keine Fotos schiessen, denn im kleinen Boot und mit zügiger Geschwindigkeit und Wellengang war Festhalten angesagt. Auch die Landung am Strand war ein Erlebniss - im Kreisdrehend auf eine hohe Welle warten, dann mit Vollgas auf die Welle und mit gleicher Geschwindigkeit mithalten. Sobalt die Welle überschlägt und zusammenbricht Motor abstellen und hochklappen und an den Strand spühlen lassen, dann schnell trockenen Fusses einen höheren Punkt anlaufen. Wir wurden zu den Wohnmobilen zurückgefahren und nach einer Stunde wurden die Fische geputzt und geschuppt angeliefert. Theo und ich begannen sofort mit dem Filetieren, Uwe, der neu mit Angeln angefangen hat, schaute zuerst zu dann versuchte er es auch. Als jeder seinen Kühlschrank gefüllt hatte, wurden die Restlichen verschenkt. Das Abendessen bestand natürlich aus grilliertem Fisch, Reis und Salat. Am nächsten Tag versuchten wir eine Piste von der Mex 1 zum Pazifik zu finden, aber alle eingezeichneten Strassen waren so versandet und zugewachsen dass kein Durchkommen war. So mussten wir auf dem Asphaltband bis Santa Rosaliita durchhalten. Mit Vorfreude auf ein gutes Abendessen gestand Theo, dass er kein Steak aufgetaut hat, also musste umgeplant werden. Theo brät eine Seite des Bonitos und ich machte eine Gemüsepfanne, es war ein hervorragendes Essen und einen so guten Fisch hatten wir beide noch nie gegessen.

Auf Schotterpisten steuern wir immer wieder den Pazific an und fanden traumhafter Strände in der Punta Rosarito und Santo Domingo zum Baden aber auch einheimische Fischer, die uns ihre Lobster feil boten, drei kleine für Fr. 2.50 und 7 grosse plus einen Bonito für Fr. 15.00 was wir nicht ausschlagen konnten. Gut gegrillt schmecken die Lobster am besten, auf Austern haben wir verzichtet, da wir keinen Champagner dabei hatten. Weiter geht die Fahrt nach Guerrero Negro an der Provinz- und Zeitgrenze. Die Stadt ist schmutzig, die Einkaufsmöglichkeiten sind begrenzt aber der Waschsalon war gut und günstig. Wir besichtigen die Salzsalinen und die Lagune, wo wir auch Uebernachteten. Für Wahlbeobachtungen sind wir zu früh hier, darum sind viele Strassen und Campingplätze geschlossen, die Saison ist von Januar bis Anfang April wo die Wahle hier ihre Kälber zur Welt bringen. Viele Einheimische verdienen dann ihr Geld für das ganze Jahr und leben den Rest des Jahres von der Selbstversorgung und etwas Fischfang. Als nächstes Ziel steuern wir die Lagune San Ignacio an, wo wir uns auf einer Sandpiste dem Pazific entlang 105 km südwärts in 5 1/2 Stunden durchkämpften. In San Juanico fanden wir einen schönen Platz für zwei Tage und den ersten sauberen Ort, an dem auch wir unsere Fahrzeuge innen vom Staub befreiten. Pensionierte Amerikaner fahren mit ihren Quads durch die Gegend und einige versuchen es mit Surfen, die Touristen sind also der Grund für die Sauberkeit. Auf der Weiterfahrt sind wieder viele Pisten nicht befahrbar und so geht es zügig weiter und steuerten dann El Conajo an, ein Fischercamp mit 4 Hütten und 15 Wohnmobilen / Vans von Surfern. Auf einem Felsplato über dem Strand fanden wir unseren Platz. Die Piste nach La Aguja war dann für uns eine Herausforderung. An einigen Stellen mussten wir die ausgeschwemmten Stellen mit Steinen und Sand füllen und Anderorts die Steine wegräumen damit wir durchfahren konnten. Entschädigt wurden wir von prächtiger Landschaft und vielen grossen Kakteen. Am Strand von La Aguja genossen wir ein Wellenbad im warmen Pazific und erreichten am nächsten Tag auf einer Asphaltstrasse La Paz. Hier wurden die Vorräte wieder aufgefüllt und wir buchten die Fähre um auf das Festland zu gelangen. Theo musste dann noch eine Hundebox auftreiben, die wir nach dem Besuch aller Supermärkte auf dem Trödlermarkt fanden und nun auch die Ueberfahrt für Elli gesichert ist. Die Wartezeit auf den Fährtermin verbrachten wir am Strand und wurden von vielen Einheimischen besucht, die alle Neugierig waren und einen Blick in die Wohnmobile werfen wollten. Die wenigsten sprachen englisch und so wurde mit Händen und Füssen diskutiert. Aus allen Autos der Besucher ertönte laute Musik, es wurde gelacht und gestaunt und auch einige Biere erreichten ihren Bestimmungsort.

Auf der ganzen Baja gibt es auch unzählige Militärkontrollen. Manchmal wurden wir zweimal am Tag kontrollieet von jungen unmotivierten Soldaten, die gerne ein europäisches Wohnmobil von innen sehen und so versuchen die Zeit tot zu schlagen. Da die Kontrollposten immer 1 km vorher angekündigt werden sind sie Nutzlos, denn da fährt auch der dümste mexikanische Ganove nicht hinein, und so sind alle Kontrollposten auch ohne jedliches Sicherheitsdispositiv aufgebaut.

Adios Baja California!


Reiseroute auf der Baja California

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